Konzeption
für den
Hort/FwT der Grundschule Auf dem Loh:
„Schülertreff“
Stand: März 2024
Erstellt von den pädagogischen Mitarbeiter*innen des
Schülertreffs der Grundschule auf dem Loh, Hannover
Inhalt
- Rahmenbedingungen
1.1 Träger der Einrichtung
1.2 Lage und soziales Umfeld
1.3 Räumlichkeiten
1.4 Strukturelle Gegebenheiten
1.5 Personal
- Pädagogische Leitgedanken
2.1 Tagesablauf
2.2 Regelüberschreitungen
- Ziel der pädagogischen Arbeit
- Pädagogische Schwerpunkte
4.1 Bewegung
4.2 Hausaufgaben
4.3 Ferien
- Pädagogische Angebote
5.1 Freispiel
5.2 Theaterprojekt
5.3 Förderung von Alltagsfertigkeiten
- Zusammenarbeit mit den Eltern
- Fehlen/Krankheit
- Regelung bezüglich Handys und elektronischer Spielgeräte
- Pädagogischer Schutzauftrag nach §8a SGB VIII
9.1 Allgemeines
9.2 Umsetzung und Dokumentation im Sinne des Schutzauftrages
(siehe Gewaltpräventionskonzept)
1.Rahmenbedingungen
1.1 Träger der Einrichtung
Freunde und Förderer der Grundschule auf dem Loh e.V.
Auf dem Loh 33
30167 Hannover
Tel.: 0511 / 168 490 45
Mobil: 0173 – 933 7073
Auf unserer Internetseite sind alle hortrelevanten Themen einsehbar. Veranstaltungshinweise, Ferien- und Wochenpläne werden ständig aktualisiert, damit alle Eltern sich auch außerhalb unserer Öffnungszeiten informieren können.
Der Förderverein „Freunde und Förderer der Grundschule Auf dem Loh e.V.“ wurde im Juni 1998 mit Hilfe von Eltern gegründet.
Seither unterstützen die Mitglieder des Fördervereins den Verein mit monatlichen Beiträgen und Sachspenden.
Mit den Beiträgen und Spenden werden jährlich sinnvolle Anschaffungen für alle Schüler*innen gemacht: Musikinstrumente, Sportgeräte, Computer, Bücher, etc.
So konnte in der Schule ein Computerraum und eine Bibliothek eingerichtet werden. Beide Räume finden bei den Schülern großen Anklang.
Ein Teil der Förderung durch den Verein kommt dem Schülertreff Auf dem Loh zu Gute.
1.2 Lage und soziales Umfeld
Der Schülertreff befindet sich in den Räumlichkeiten der Grundschule Auf dem Loh in der Nordstadt Hannovers. Die Nordstadt und insbesondere das Einzugsgebiet der Grundschule Auf dem Loh sind durch einen hohen Anteil von Familien mit Migrationshintergrund und deren spezifischen Problemlagen geprägt. Diese Situation im Stadtteil spiegelt sich auch im Schülertreff wieder. So werden insgesamt 65 Kinder im Schülertreff betreut, teilweise aus Familien mit Migrationshintergrund.
1.3 Räumlichkeiten
Dem Schülertreff stehen für die pädagogische Arbeit folgende Räume zur Nutzung zur Verfügung:
- ein Bauzimmer
- zwei Spiel- und Bastelzimmer
- ein Esszimmer
- eine große Küche
- zwei Hausaufgabenräume
- ein Mädchenzimmer
- ein Lesezimmer
- zwei Büros
- drei Toilettenräume
Zusätzlich können durch die räumliche Verbundenheit von Schule und Schülertreff am Nachmittag und während der Schulferien sämtliche Funktionsräume der Schule genutzt werden. Dies sind u.a.:
- Turnhalle
- Aula
- Werkstatt
- Bewegungsraum
- Kunstraum
- Musikraum
Der Schulhof wird als Außengelände genutzt und bietet neben einem nahe gelegenen Spielplatz viel Raum und Möglichkeiten, um das Bewegungs- und Freizeitangebot im Freien abwechslungsreich gestalten zu können.
1.4 Strukturelle Gegebenheiten
Der Schülertreff der Grundschule Auf dem Loh bietet ein Betreuungs- und Förderangebot für Grundschüler*innen außerhalb der Schulzeiten. Zurzeit werden im Schülertreff insgesamt 60 Kinder betreut. Strukturell gliedert sich die Betreuung in zwei Bereiche: den Hort und die Schulergänzende Betreuungsmaßnahme (SEM). Derzeit gibt es zwei Hortgruppen mit je 20 Kindern und eine SEM-Gruppe mit 20 Kindern.
Beide Bereiche sind eigenständig, arbeiten jedoch auf organisatorischer und pädagogischer Ebene eng miteinander zusammen. Die einzigen Unterschiede sind die Öffnungszeiten und die Betreuungskostenregelung. Der Hort hat täglich von 12 Uhr – 16 Uhr geöffnet. Die SEM hat täglich von 13 Uhr – 17 Uhr geöffnet.
1.5 Personal
Im Schülertreff sind sechs Mitarbeiter und Mitarbeiter*innen, sowie eine Fachkraft für den hauswirtschaftlichen Bereich beschäftigt.
Im pädagogischen Bereich des Hortes arbeiten
- ein Diplom-Sozialpädagoge (Leitung)
- zwei Erzieher*innen
- ein Heilerziehungspfleger (stellvertretende Leitung)
Im pädagogischen Bereich der Projektförderung durch den FwT arbeiten
- eine Erzieherin
- eine pädagogische Mitarbeiterin.
Zusätzlich beschäftigen wir gerne Praktikant*innen/Auszubildende, die während ihrer pädagogischen Ausbildung in unserer Einrichtung praktische Erfahrungen sammeln und dabei jeweils von einer Person angeleitet und unterstützt werden.
2. Pädagogische Leitgedanken
Unsere pädagogische Arbeit orientiert sich am Situationsansatz.
Im Situationsansatz sollen „Kinder verschiedener sozialer Herkunft und mit verschiedener Lerngeschichte befähigt werden, in Situationen ihres gegenwärtigen und zukünftigen Lebens möglichst autonom und kompetent denken und handeln zu können.“ Unser pädagogischer Ansatz orientiert sich an der Bedürfnislage der Kinder.
Der Schülertreff soll für die Kinder ein vertrauter, die Entwicklung begleitender Lebensraum sein, in dem sie sich wohl und geborgen fühlen, wo Betreuungspersonen ansprechbar sind und wo sie die Gemeinschaft von Kindern und Erwachsenen außerhalb von Unterricht und Familie erleben können. In der altersgemischten Gruppe entstehen zahlreiche Kontakte und Freundschaften, die bis in die Familien hineinwirken. Die Kinder üben das Zusammenleben in einer großen Gemeinschaft. Sie erlernen gegenseitige Achtung, Rücksichtnahme und Hilfestellung. Dabei orientieren wir uns an unseren grundlegenden kulturellen Werten im Umgang miteinander:
- Hilfsbereitschaft
- Rücksichtnahme
- Zuhören
- Achtung, Toleranz und Akzeptanz der Anderen
Beispielsweise führen wir Konfliktgespräche mit beteiligten Kindern und Mitarbeitern an einem geschützten Ort (Büro), wo wir die Gesprächsführung unter den oben genannten Aspekten anleiten und später dokumentieren.
Ebenso möchten wir durch ständigen Kontakt mit den Eltern in Form von Gesprächen einen Raum für Vertrautheit und Offenheit schaffen.
2.1 Tagesablauf
Je nach Klassenstufe treffen die Kinder ab 12 Uhr im Schülertreff ein (zunächst die 1. Klasse und dreimal wöchentlich die Kinder der 2. Klasse), anschließend kommen die Dritt- und Viertklässler.
Nach dem Wechsel der Schuhe und dem Abstellen des Ranzens ins eigene Fach können die jüngeren Kinder bis zum Mittagessen um 12.30 Uhr noch malen, basteln oder spielen.
Um 13.30 Uhr beginnt für alle Kinder die Hausaufgabenzeit bis maximal 15 Uhr.
Pädagogische Mitarbeiter*innen betreuen die Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse bei der Anfertigung ihrer Hausaufgaben.
Anschließend haben die Kinder die Möglichkeit sich ihren Interessen entsprechend im Schülertreff zu bewegen und sich bei den im Wochenplan aufgeführten Angeboten einzufinden.
WOCHENPLAN | ab 02.03.2020 | |||
Montag |
Dienstag |
Mittwoch |
Donnerstag |
Freitag |
14.30 – 15.30 |
14.45-15.30* |
14.45 – 15.30* |
14.45-15.45* |
13.45-15.00* |
Kreisspiele |
Fußball |
Fußball mit Alex |
Bewegungsspiele |
Tanzen |
mit Kerstin |
mit Timon |
mit Sascha |
mit Nicole |
|
Backen |
||||
mit Nicole |
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*Bitte zu den Bewegungsprogrammen Turnschuhe/Laufschuhe mitbringen. |
Bis maximal 17 Uhr (je nach Betreuungsvertrag) können die Kinder drinnen und draußen gemeinsam spielen, sich bewegen oder entspannen.
2.2 Regelüberschreitungen
Wenn ein Kind durch häufige Regelüberschreitungen auffällt oder ein besonders aggressives Verhalten zeigt wird ein verpflichtendes gemeinsames Gespräch mit den Eltern und dem betreffendem Kind geführt. Zeigt das Kind keine Verhaltensänderung wird es vom Schülertreff ausgeschlossen.
3. Ziel der pädagogischen Arbeit
Ziel der pädagogischen Arbeit im Schülertreff ist es, eine altersgerechte Entwicklung der Kinder ganzheitlich zu fördern, die zu Selbstständigkeit, Gemeinschaftssinn und der Fähigkeit führt, das eigene Leben und die Freizeit selbst organisiert zu gestalten. Die Kinder sollen einen verantwortungsbewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Natur lernen.
Jeder der Mitarbeiter*innen trägt mit seinem individuellem Auftreten und Handeln im alltäglichen Umfeld dazu bei, dass das Kind Vertrauen in die eigene Kraft und die eigenen Fähigkeiten gewinnt, dass es sich selbst als wertvoll erlebt und dass es durch seine eigenen Handlungen Veränderungen bewirkt.
4. Pädagogische Schwerpunkte
4.1 Bewegungen
Sich-Bewegen gehört nicht nur zu den häufigsten und wichtigsten Aktivitäten im Leben von Kindern, es bietet auch pädagogisch eine Vielfalt von Förderungsmöglichkeiten. Wir haben das Thema „Bewegung“ zum Schwerpunkt unserer Arbeit gemacht, da an der Grundschule Auf dem Loh idealerweise viele Voraussetzungen zu dessen Umsetzung gegeben sind. In der Förderung durch Bewegung und Spiel wollen wir versuchen das gesamte uns zur Verfügung stehende Spektrum von Bewegungs- und Spielformen anzusprechen.
Durch unsere Tanzangebote wollen wir die Körperwahrnehmung und das Rhythmusgefühl stärken, wie auch die Freude an Musik und Tanz vermitteln.
Hier erleben alle Geschlechter auf das jeweils andere Rücksicht zu nehmen.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bestimmte Bewegungsarten alle Geschlechter gleichermaßen begeistern, wie z.B. klettern, laufen, Fußball, Bewegungsspiele, etc.
4.2 Hausaufgaben
Während der Hausaufgabenbetreuung haben die Kinder die Möglichkeit, die Hausaufgaben ganz oder teilweise zu erledigen. Hierbei fördern und unterstützen wir sie und machen sie auf mögliche Fehler aufmerksam.
Die Hausaufgabenbetreuung findet in Gruppen der jeweiligen Klassenstufen statt. Spezielle elterliche Wünsche, die eine Einzelbetreuung erfordern, können wir nicht berücksichtigen. Wir fordern keine Hausaufgaben von Kindern ein, die uns an dem jeweiligen Tag übermüdet, überfordert oder krank erscheinen.
Kinder können von den Hausaufgaben ausgeschlossen werden, wenn sie andere Kinder stören, die Erledigung der Hausaufgaben verweigern oder nicht auf entsprechende Ermahnungen und Anweisungen reagieren.
Die grundsätzliche Motivierung der Kinder Hausaufgaben zu machen, ist ein Teil der Erziehungsaufgaben der Eltern. Die Verantwortung für die vollständige Erledigung der Aufgaben liegt ebenfalls bei den Eltern.
Um eine gute schulische Entwicklung der Kinder zu fördern und zu unterstützen, sind wir kontinuierlich im Gespräch mit den jeweiligen Lehrern.
4.3 Ferien
Generell sind in den Sommerferien die ersten beiden vollen Wochen geschlossen, an den übrigen Tagen ist von 8 Uhr – 16 Uhr geöffnet.
Wir haben einen festen Tagesablauf: In der Zeit von 8 Uhr – 10 Uhr treffen alle angemeldeten Kinder ein und während des Frühstücks um 10 Uhr besprechen wir gemeinsam wie der Tag gestaltet werden soll. Ist ein Kind erkrankt oder verhindert sollte es bis 10 Uhr abgemeldet sein.
Zweimal wöchentlich unternehmen wir mit den Kindern geplante Ausflüge in die nähere und weiter entfernte Umgebung je nach Witterungsbedingungen. In den letzten Jahren wurden beispielsweise der Saupark, ein Bergwerksmuseum, die Gehrdener Kindermühle, der Adolphshof, das Rathaus, der Zoo, Indoorparks und Museen besucht. An den Horttagen haben die Kinder die Auswahl zwischen Freispiel, Sportangeboten, Backen und Kochen, Spiel- und Kreativangeboten.
5. Pädagogische Angebote
In den Räumen des Schülertreffs gehen die Kinder ihren Interessen nach. Sie werden dabei pädagogisch angeleitet und betreut. Zu ihrer ganzheitlichen Entwicklung stehen ihnen vielfältige Angebote offen.
5.1 Freispiel
In den Räumen des Schülertreffs stehen diverse Bastelmaterialien, Bücher, Gesellschaftsspiele, Bausteine, Lego, eine Tischtennisplatte und ein Krökeltisch zum täglichen Freispiel zur Verfügung.
In einem Container auf dem Hof sind diverse Fahrzeuge untergebracht, die sich die Kinder je nach Altersstufe und Fähigkeiten aussuchen können.
5.2 Theaterprojekt
Gemeinsam mit den teilnehmenden Kindern entwickeln wir ein Drehbuch, ein Bühnenbild, Kostüme und Requisiten.
Wichtige Erfahrungen im Spiel sind das Einhalten von szenischen Abläufen, Raumerfahrungen und Regieanweisungen.
Das Theaterspiel verbindet also körperliche und geistig-emotionale Aspekte, insgesamt wird das Selbstbewusstsein gestärkt und das Sozialverhalten (Wir-Gefühl) gefördert.
Die Kinder entscheiden mit, ob und in welchem Umfang sie sich in das Theaterstück einbringen möchten.
In diesem geschützten Rahmen probieren sie sich aus, setzen sich intensiv mit den jeweiligen Rollen auseinander und lernen so ihre Fähigkeiten kennen.
Das Auswendiglernen der ausgesuchten Rolle fördert die sprachliche Ausdrucksfähigkeit ebenso die mimisch/gestische Gestaltung.
Beim Herstellen von Requisiten, Kostümen und Bühnenbildern erweitern die Kinder ihre grob- und feinmotorischen Fähig- und Fertigkeiten und entwickeln dabei ein künstlerisch/ästhetisches Empfinden.
Eine große Motivation für die Arbeit am Theaterprojekt ist die am Ende anstehende Aufführung für alle Eltern, Kinder und Mitarbeiter*innen.
5.3 Förderung von Alltagsfertigkeiten
Alltagsfertigkeiten werden im Schülertreff gezielt gefördert, da sie für ein eigenständiges und gemeinsames Zusammenleben unerlässlich sind. Dies geschieht z.B. beim Backen und Kochen. Hier wird der Umgang mit Küchenutensilien und Nahrungsmitteln gelernt. All dies geschieht in Gemeinschaftsarbeit. Bei diesen Aktivitäten werden auch Kompetenzen wie Rücksichtnahme und Zusammenarbeit gefordert und gefördert.
6. Zusammenarbeit mit den Eltern
Der Kontakt zu den Eltern ist uns sehr wichtig. Wir wollen gern eng zusammen arbeiten, da wir die Kinder immer auch im familiären Kontext betrachten.
So findet für alle Eltern der neu aufgenommenen Kinder zunächst ein Informationselternabend statt und später ein ausführliches Kennenlerngespräch, das schriftlich dokumentiert jederzeit für alle Mitarbeit*innen einsehbar ist. Ergänzend finden je nach Bedarf weitere Gespräche statt, um die Entwicklung der Kinder gemeinsam zu betrachten. Bei schwierigen Situationen wie Trennung, Scheidung, Krankheit, finanziellen Problemen oder Tod eines Familienangehörigen können sich Eltern ebenso an uns wenden.
7. Fehlen/Krankheit
Fehlt ein Kind durch Krankheit werden die Eltern gebeten den Schülertreff umgehend zu informieren. Besonders bei Infektionskrankheiten ist eine sofortige Benachrichtigung unbedingt erforderlich.
Bei Auftreten von Krankheiten/Unfällen während des Tages werden die Eltern benachrichtigt und müssen ihr Kind ggf. abholen.
8. Regelung bezüglich Handys und elektronischer
Spielgeräte
Die Benutzung von Handys und anderen elektronischen Spielgeräten ist im Schülertreff, wie auch in der Schule, nicht erlaubt.
Jedes Kind kann über das Horttelefon jederzeit erreicht werden.
9. Pädagogischer Schutzauftrag nach § 8a SGB VIII
9.1 Allgemeines
Allgemeine Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe ist es, Kinder und Jugendliche davor zu bewahren, dass sie in ihrer Entwicklung durch den Missbrauch elterlicher Rechte, Gewalt oder Vernachlässigung Schaden erleiden.
Kinder und Jugendliche sind vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen.
§ 8a SGB verdeutlicht die Beteiligung der freien Träger an dieser Aufgabe und beschreibt Verantwortlichkeiten der beteiligten Fachkräfte.
(aus Rahmenvereinbarungen der Region Hannover 01. Januar 2014)
Das Kindeswohl ist dann gefährdet, wenn eine erhebliche Schädigung eines Kindes mit hoher Wahrscheinlichkeit droht.
Die verschiedenen Formen der Kindeswohlgefährdung sind:
- körperliche Vernachlässigung
- seelische Vernachlässigung
- körperliche Gewalt
- sexuelle Gewalt
- seelische Gewalt
9.2 Umsetzung und Dokumentation im Sinne des Schutzauftrages
In den letzten Jahren beobachten wir zunehmend Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern im Schülertreff. Dabei spielen nicht nur Unruhe und Aggressivität eine Rolle, sondern auch Verhaltensweisen wie Rückzug oder Kontaktscheu.
Kinder mit auffälligem Verhalten sind für PädagogInnen im Hort und auch in der Schule eine zunehmende Herausforderung. Um das beobachtete Verhalten besser einordnen und verstehen zu können, führen wir Dokumentationsbögen.
Dokumentieren wir über einen längeren Zeitraum kontinuierlich Auffälligkeiten,
suchen wir ein Gespräch mit den Erziehungsberechtigten. Hierbei versuchen wir weitere Hintergrundinformationen für unsere Beobachtungen zu finden und einzuschätzen. Wir suchen gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten und empfehlen
– je nach Situation – auch Hilfen von anderen pädagogischen, von psychologischen oder sozialen Institutionen.
Je nach Verlauf unserer Maßnahmen kann der Betreuungsvertrag für ein Kind im Schülertreff aufgelöst werden, wenn anderen Kindern das Verhalten nicht mehr zuzumuten ist bzw. wenn zusätzliche therapeutische Hilfen u.ä. von den Eltern nicht angenommen und umgesetzt werden.
Werden von Mitarbeitern des Schülertreffs Beobachtungen gemacht, die das Kindeswohl in Frage stellen, wird auch hier zunächst dokumentiert (siehe Verfahrensablauf Gewaltkonzept), denn häufig liegen „nur“ Anzeichen vor, die große Interpretationsspielräume zulassen. Diese Dokumentationsbögen werden in unserer Teambesprechung wöchentlich aktualisiert.
Im nächsten Schritt wird die zuständige Fachberaterin informiert, die eine Gefährdungseinschätzung vornimmt. Wird eine Kindeswohlgefährdung von ihr bestätigt, sind wir als Institution verpflichtet, diese Information per Meldebogen an den Kommunalen Sozialdienst weiterzuleiten.